Das virtuelle Zentrallager als Teil des Risiko-Managements

von Franziska Inkmann
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Die Sommerferien in Europa haben begonnen. Was unter normalen Umständen zu den langersehnten Jahreshighlights zählt, verlangt in diesem Jahr viel Improvisationstalent. Was ist 2020 schon normal?

Für eine lange Zeit schien es so, als würde man den diesjährigen Urlaub wahlweise auf „Balkonien“ oder den „Dahamas“ verbringen, wie der Urlaub Zuhause oft beschönigend beschrieben wird. Doch dann änderte sich die Lage, als die Bundesregierung die weltweite Reisewarnung, die sie im März wegen der Corona-Pandemie ausgesprochen hatte, für eine Vielzahl der europäischen Länder aufhob. In Deutschland, Österreich, Spanien, Italien oder Griechenland lockerten sich die restriktiven Beschränkungen, sodass Reisen wieder möglich wurde. Doch die Sorge vor einer zweiten Corona-Infektionswelle ist allgegenwärtig – und auch berechtigt.

Krise offenbart die Wichtigkeit des Supply Chain Management

Aktuelle Fallzahlen zeigen, dass die Infektionen in bestimmten Urlaubsländern wie beispielsweise Kroatien zuletzt wieder deutlich anstiegen. Virologen warnen vor einer möglichen zweiten Welle, die auf Deutschland zukommen könnte und raten zu Vorsicht. Nicht nur Privatpersonen, sondern auch Unternehmen sollten sich daher nun auf wiederkehrende Unterbrechungen der Betriebsprozesse und Lieferketten vorbereiten und an bereits identifizierten Schwachstellen im Sicherheitskonzept verstärkt arbeiten.­­­

Der bereits im April veröffentlichten Beitrag „Corona-Shutdown: Das müssen Supply Chain Manager jetzt wissen“ (DVZ) berichtet, dass die Krise insbesondere Mängel bei der Bedarfsplanung, der Vertriebs- und Operationsplanung und der Lieferkettentransparenz offenbart hat. „Um sich auf eine mögliche nächste Welle von Covid-19 vorzubereiten, erwartet das Beratungshaus Gartner wiederrum, dass die Investitionen in Planungswerkzeuge und Supply-Chain-Transformation zunehmen werden“, heißt es im Bericht. Gleichzeitig sei davon auszugehen, dass das Supply Chain Management für das künftige Wachstum und Überleben eines Unternehmens eine größere und noch strategischere Rolle spielen wird als je zuvor. Martin Eckert, Head of Global Pharma & Life Sciences bei Miebach Consulting GmbH, berichtet in einem aktuellen Online-Beitrag dazu Folgendes: „Die Krise hat Schwachstellen in der Pharma (Anm. d. Red.) Supply Chain schonungslos aufgezeigt, sie ermöglicht aber auch die beschleunigte Entwicklung und Einführung bedeutender Zukunftstechnologien und Strategien!“

Eine mögliche Strategie, Lieferengpässe und -ausfälle aufgrund von Disruptionen innerhalb der Supply Chain zu vermeiden, bietet die Kollaborationsplattform LOGERMO.

Virtuelles Zentrallager hilft bei kurzfristigen Engpässen

Hinter dem Konzept von LOGERMO verbirgt sich der Ansatz der „Shared Economy“, die Ökonomie des Teilens. Die vergangenen Wochen haben gezeigt, dass es – je nachdem wie gut ein Unternehmen aufgestellt war – in einigen Bereichen zu erheblichen Engpässen kam. In vielen Fällen konnte für die eigene Produktion benötigtes Material nicht auf den üblichen Versorgungswegen beschafft werden. Dies störte die eigene Produktion, führt teilweise sogar zu Produktionsausfällen, die Auswirkungen auf die gesamte Lieferkette hatten. Andere Unternehmen kämpften aufgrund von veränderten Markt- und Kundenbedarfen mit verzögerten Auslieferungen, blieben unter Umständen sogar ganz auf ihrer Ware sitzen.

Das Prinzip von LOGERMO ist so einfach wie effektiv: Unternehmen unterstützen sich gegenseitig! (Über-)Bestände können in einer Art virtuellem Zentrallager zur Verfügung gestellt werden und Unternehmen, die dringend produktionsrelevante Teile benötigen, können diese direkt vom Anbieter beziehen, ohne sie aufwendig und teuer anliefern zu lassen oder zu importieren. Zuvor fremde Unternehmen werden hierdurch zu Supply-Chain-Partnern.

Nachhaltige Beschaffungswege rücken stärker in den Fokus

Dass zukünftig mehr Alternativen zu den klassischen Beschaffungswegen geschaffen werden müssen, geht auch aus der globalen Studie 2020 „SCM Pharma & Life Sciences“ von Miebach hervor. Unter anderem wurde das Thema „Nachhaltigkeit“ als einer der Top 6 Triggerpunkte für Supply Chain Veränderungen identifiziert. Was lange als Nischenthema betrachtet wurde, rückt zunehmend in den Fokus und viele Unternehmen erkennen die Notwendigkeit, einzelne Prozesse ihrer Supply Chain kritisch zu überprüfen und zu überdenken. Eine moderne und zeitgemäße Logistik sollte Themen wie Re-Cycling und die Weiterverwendung von nicht mehr benötigten Materialien berücksichtigen. LOGERMO bietet Unternehmen eine schnell umsetzbare Handlungsoption, indem beispielsweise Überbestände aufgrund von verloren gegangenen Aufträge nicht verschrottet, sondern stattdessen zum Weiterverkauf angeboten werden.

Fazit:

Aktuell ist noch nicht absehbar, wie lange Covid-19 die Welt noch auf den Kopf stellt Viele Unternehmen haben noch mit den Nachwirkungen der ersten Infektionswelle zu kämpfen und fürchten eine zweite. Unternehmen sollten sich nun mit Blick auf die Stabilität ihrer Lieferkette auf die Optimierung bestehender Prozesse fokussieren, um bestmöglich vorbereitet zu sein, falls erneute Lockdown-Maßnahmen unumgänglich werden. LOGERMO bietet nachhaltige Beschaffungswege, die nicht nur günstig und schnell zu einer Verbesserung der Lieferfähigkeit führen können, sondern auch Unternehmen zusammenbringen und Partnerschaften fördern können.



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Über die Autorin

  • Franziska Inkmann

    Franziska Inkmann arbeitet seit 2011 als Marketing Managerin bei INFORM und beschäftigt sich mit Trends und Themen rund um die Optimierung von Supply Chain Prozessen.

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