Ein guter Vorsatz für das neue Jahr: Termintreue!

Gute Vorsätze zu fassen zählt zu den vielen Traditionen um den Jahreswechsel. Mehr Sport, weniger Fast Food, mehr Zeit mit der Familie verbringen, Stress vermeiden oder pünktlicher sein. Diese Liste könnte man ganz individuell wohl ewig weiterführen. Und obwohl Pünktlichkeit eigentlich als deutsche Tugend gilt, steht sie sicherlich dennoch bei einigen Deutschen auf der Vorsatz-Liste. Das werden auch viele Maschinen- und Anlagenbauer kennen. Denn die Termintreue eines Unternehmens ist eine wettbewerbsentscheidende Größe, die besonders in der Einzel- und Kleinserienfertigung sehr wichtig ist. Die oft sehr präzise gefertigten, qualitativ hochwertigen und traditionsreichen Produkte müssen mit steigendem Wettbewerbsdruck auch wirtschaftlich effizient produziert werden. Und wer Traumtermine verspricht und diese dann nicht hält, kann kaum mit langfristigem Erfolg rechnen. APS-Systeme nehmen daher verstärkt Einzug in die Produktionsplanung des Maschinenbaus.
PPS-Systeme reichen nicht mehr
Einfache PPS-Lösungen sind im Maschinen- und Anlagenbau für die Produktionsplanung weit verbreitet. Das Problem mit den Systemen: Durch eine minutiöse Planung der Durchlaufzeiten wird der Eindruck erweckt, die Durchführung würde sehr präzise und reibungslos erfolgen. Dabei sind die ermittelten Durchführungstermine in der Realität meist kaum umsetzbar. Durch die komplexe Fertigung sehr individueller Maschinen und Anlagen können auch umfangreiche Schwierigkeiten während der Produktion auftreten: Die Zulieferer verschieben die vereinbarten Liefertermine für Roh- und Halbfertigfabrikate, Mitarbeiter werden krank oder Maschinen fallen aus. Außerdem kalkulieren PPS-Systeme die Fertigungsplanung mit unbegrenzten Ressourcen. Folge ist, dass aufgrund eines fehlenden Termin- und Kapazitätsabgleichs an den Maschinen mehrere Aufträge zum gleichen Zeitpunkt um die knappen Kapazitäten konkurrieren. Die Annahmen aus der Planungsphase sind durch die Änderungen nicht mehr realistisch und die Störungen bewirken teilweise gravierende Verschiebungen in der Produktionsplanung. Doch solche Veränderungen werden von PPS-Systemen ignoriert. Nach Freigabe der Werkstattaufträge sind die Termine starr. Endtermin, Starttermin und Bearbeitungstermine aller Arbeitsschritte werden hier endgültig festgelegt und auch bei Abweichungen nicht mehr verändert. Also sind alle guten Vorsätze zur Termintreue vergessen?
Die Korrektur ist mühselig
Nein, oft versuchen Maschinen- und Anlagenbauer die mangelnde Korrektur der PPS-Systeme mit manuellen Soll-Ist-Vergleichen zu kompensieren. So soll festgestellt werden, welche Gegenmaßnahmen getroffen werden müssen, um die betroffenen Kundenaufträge doch noch termintreu auszuliefern. Doch wie das nun mal bei vielen guten Vorsätzen ist: Sie sind mühselig und in diesem Fall zusätzlich sehr zeitaufwendig. Denn stundenlange Terminsitzungen beanspruchen die Kapazitäten des Produktionsmanagements. Hochqualifizierte Führungskräfte setzen ihre Zeit hier ineffizient ein, um Belegungspläne für Engpassressourcen und die notleidenden Kundenaufträge zu erarbeiten. Der nicht eilige Bestand in der Werkstatt wird hier zunächst vernachlässigt.
Es gibt eine Lösung: APS-Systeme
Doch es geht auch effizient und letztendlich auch termintreu. APS-Systeme berücksichtigen aktuelle Veränderungen der Termin- und Kapazitätssituation dynamisch in der Planung und ermöglichen so eine marktsynchrone Produktion. Mit Hilfe dieser Lösungen können alle Aktivitäten, die im Produktionsbereich durchzuführen sind, den jeweiligen Kundenaufträgen zugeordnet und täglich auf die verfügbaren Ressourcen eingelastet werden. Durch diese Synchronisation wird eine abgestimmte Maschinenbelegungsplanung erreicht, die termintreue Auslieferungen maximiert. Außerdem können kritische Engpassressourcen identifiziert werden, so dass konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Termintreue durch Anpassungen getroffen werden können.
Fazit
Genau wie die meisten guten Neujahrsvorsätze hört sich auch Termintreue im Maschinen- und Anlagenbau zunächst einfacher an, als sie ist. Die Anforderungen an ein geeignetes APS-System sind genau wie beim PPS-System hoch. Dennoch sollten Maschinen- und Anlagenbauer nicht verzagen und ihre Vorsätze umsetzen. Denn die gute Nachricht ist: Wenn ein geeignetes Planungstool gefunden ist, steht der optimalen Terminsteuerung nichts mehr im Weg! Und dann ist die einfache und termintreue Fertigungsplanung im neuen Jahr keine Herausforderung mehr.
Haben Sie Probleme mit der Termintreue im Maschinen- und Anlagenbau? Welche Schwierigkeiten sehen Sie darin?