Intelligentes Workshop Management - Die Extrawünsche der Kunden integriert in die Automobillogistik

Die Sonderwünsche von Autokäufern sind vielfältig: Schiebedach, Navigations- und Entertainmentgeräte, Ledersitze, Parkassistent oder spezielle Lackierungen sind nur ein Auszug der möglichen Änderungen an einem Basis-Modell. Der Automobilhersteller Audi hat jetzt sogar eine Möglichkeit entwickelt, um seine Fahrzeuge (aktuell noch exklusiv das Modell R8) ganz persönlich zu signieren: Ein neues Verfahren zur Mattierung von lackierten Oberflächen kann die Abdeckung der seitlichen Lufteinlässe hinter den Türen, das sogenannte Sideblade, jetzt ganz einfach personalisieren. Diese Besonderheiten werden direkt in der eigenen Fertigung umgesetzt, der Individualisierungsprozess ist damit in den laufenden Serienbetrieb integriert.
Im Gegensatz zu Audi gibt es auch Automobilhersteller, die Kundenänderungen erst während der Fahrzeugdistribution, zum selben Zeitpunkt wie die Pre-Delivery Inspection (PDI), realisieren. Die Pre-Delivery-Inspection ist die finale Überprüfung, bevor der Wagen dem Kunden übergeben wird. Hier lassen sich sowohl Schäden an den Fahrzeugen direkt beheben als auch etwaige Modifikationen vornehmen. Das Geschäft mit der Individualisierung ist für die Automobilhersteller durchaus rentabel, denn das „Gewisse Etwas“ hat seinen Preis: Audi´s Signatur beispielsweise beginnt bei 350 Euro, Voraussetzung sind Sideblades in Sonderlackierung, die es ab etwa 1.000 Euro gibt.
Intelligente Integration der Technikzentren in die gesamte Automobillogistik
Der Prozess hinter solchen Veränderungen muss genau geplant sein, um ihn kostensensibel in die Produktion zu integrieren. Bei der Integration der Werkstattarbeiten auf dem Weg zum Händler müssen viele Rahmenbedingungen wie Liefertermin oder Ziel in der Planung berücksichtigt werden. Das Technikzentrum der Dienstleister ist für viele Automobilhersteller ein unerlässlicher Teil der Automobillogistik und sollte optimal auf die anderen logistischen Prozesse (sowohl auf dem Yard als auch davor und danach) abgestimmt sein. Ob Schiebedächer, Navigationssysteme, Klimaanlagen, Ledersitze, Sportfelgen oder Anhängerkupplungen – in den Technikzentren der Autoterminals kann heutzutage einiges umgesetzt werden. Doch um möglichst effizient zu arbeiten und nicht die komplette Distributionskette und damit auch Liefertermine zu verschieben, sollten die Abläufe intelligent auf die anderen logistischen Prozesse abgestimmt sein.
Die Vorteile
Ein integriertes Technikzentrum bietet verschiedene Vorteile für die Autoterminalbetreiber, Händler und Kunden:
- Einhaltung der Liefertermine: Die Integration unterstützt den reibungslosen Ablauf aller Prozesse und verbessert so die Einhaltung von Liefer- und Wartungsterminen.
- Kosteneinsparungen: Die optimierten Prozesse, die pünktliche Lieferung der Autos und eine minimierte Zeit- sowie Ressourcenverschwendung reduzieren die Kosten.
- Erhöhte Prozessqualität: Die verlässlichen Liefer- und Inspektionstermine sorgen für zufriedene Kunden und eine verbesserte Servicequalität.
Neben der zeitlichen Planung der Umbauten müssen außerdem die benötigten Materialien so gesteuert sein, dass sie zur richtigen Zeit im Technikzentrum zur Verfügung stehen. Dabei sollte beachtet werden, dass die Bestände reduziert werden und das Material trotzdem rechtzeitig verfügbar ist; so zeit- und kosteneffizient wie möglich.
Da das Technikzentrum für viele Automobilhersteller ein essentieller Bestandteil der Automobillogistikprozesse ist, sollte es in die Gesamtplanung einbezogen werden. Viele Automobilhersteller übernehmen die Änderungen nicht selbst, sondern lassen sie auf den Terminals ausführen. Durch die integrierte Planung ergeben sich viele Vorteile für Händler, Yard-Betreiber und letztendlich auch den Endkunden. Denn wer möchte schon auf sein neues Auto warten?
Wie integrieren Sie das Technikzentrum intelligent in die gesamte Automobillieferkette?